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Berlin verzeichnete in den Gründerjahren ein enormes Wachstum sowohl bei der Industrie, wie auch bei der Bevölkerung. Dem war die bis dahin vorhandene Stadtentwässerung nicht gewachsen, weshalb der Magistrat den Stadtbaurat und Bauingenieur James Hobrecht mit der Modernisierung der Berliner Stadtentwässerung beauftragte. Hobrecht unterteilte die Stadt in 12 Entwässerungsgebiete, deren Niederschlags- und Abwässer gefasst und durch die Kanalisation dem jeweils tiefsten Geländepunkt zugeleitet wurden. Hier wurden Pumpwerke gebaut, die das Mischwasser zu den im Berliner Umland angelegten Rieselfeldern pumpten.


Das Pumpwerk des Radialsystems V wurde 1880 gebaut. Es bestand aus Heiz- und Maschinenhaus und einem Wohn- und Bürogebäude. Schon 1905 musste das Pumpwerk umgebaut und erweitert werden. Die Pumpen wurden durch Dampfmaschinen angetrieben. Die für deren Betrieb nötigen Kohlen wurden mit Schiffen antransportiert, neben dem Pumpwerk zwischengelagert und mit Loren zum Heizhaus gefahren. Dafür wurde das Ufer mit einer senkrechten Ufermauer eingefasst, die auf Holzpfählen gegründet und durch eine Holzspundwand gegen Unterspülung gesichert war.

Der westliche Teil des Maschinenhauses wurde im Krieg fast vollkommen zerstört, der östliche Teil wurde saniert und fungierte bis 1998 weiter als Abwasserpumpwerk.


Von 2004 bis 2006 erfolgte die denkmalgerechte Sanierung der Anlagen und der Umbau zu einem Kunst- und Kulturzentrum. Die Uferwand wurde nachträglich verankert, vor der Wand wurden eine Steganlage und eine Liegestelle gebaut.


In der mit dem Bau der Ufermauer eingebauten hölzernen Kolkschutzwand entstanden altersbedingt Schäden und Fehlstellen, durch die Boden austrat, sodass Sackungen entstanden. Dadurch entstand die Notwendigkeit, den Kolkschutz zu erneuern.


Neues Sicherungselement ist eine Stahlspundwand. Diese musste zum Schutz der umgebenden, denkmalgeschützten Bausubstanz eingepresst werden. Auch ein variabel-hochfrequentes Einrütteln der Startbohlen war nicht möglich, sodass ein Startrahmen eingesetzt wurde. Nach dem Andichten der Spundwand an die umgebende Bausubstanz wurde der zwischen alter Uferwand und dem Kolkschutz konstruktionsbedingt entstehenden Zwischenraum zunächst mit Kies und abschließend mit Beton verfüllt. Anschließend wurden die landseitigen Hohlräume hinter, in und unter der Wand verpresst. Der Neubau der Steganlage schließt die Bauarbeiten ab.